Fachtagung zur Jungen*arbeit in Hessen 2023
Kritische Reflexionen und Perspektiven - Was brauche ich? Wie soll Arbeit mit und für Jungen* aussehen? – „Höher? Schneller? Weiter?“ Jungen*arbeit im Spannungsfeld zwischen Qualitätsanspruch und Selbstfürsorge
Zum Poetry Workshop am 11.10.2023:
Mittwoch den 11.10.2023, 15.00-19.00 Uhr
Bei dem Poetry-Slam-Workshop am ersten Tag ging es thematisch um die eigene Geschlechtervorstellungen und das dadurch beeinflusste Handeln in der Jungen*arbeit.
Einerseits wurde hier Raum gegeben, um die eigene Arbeit zu reflektieren, andererseits gab es durch die Methode Poetry-Slam die Möglichkeit, sich kreativ mit den eigenen Genderkonstruktionen zu beschäftigen.
„In gemeinsam erschaffenen Erfahrungsräumen entstehen dabei immer wieder neue Ansätze komplexen Gefühlswelten Ausdruck zu verleihen und die eigenen wie fremde Horizonte zu erweitern. Durch ein spielerisches Entdecken und Begreifen der eigenen Gedanken in einem geteilten safe space of poetry eröffnen sich Möglichkeiten eine Sprache zu finden für eben jene Perspektiven, die sonst zu selten den Raum und die Zeit genießen um gehört und nachempfunden zu werden. Aus dem Bauch übers Herz in den Kopf und mit einer ganz eigenen Stimme und Klangfarbe laut und deutlich raus in die Welt und werden kreativ. Die Themen der Teilnehmenden stehen im Fokus und rahmen unser Thema. Geschlecht/ Geschlechter, Körper, Sexualität etc…“
PDF Texte aus dem Poetry Slam Workshop
Philipp Herold (1991, Heidelberg/Berlin) ist Autor, Performer und Moderator. Nach Abschluss seines Studiums der Kulturwissenschaft in Koblenz absolvierte er eine Ausbildung zum Studiosprecher in Berlin und arbeitet als freiberuflicher Künstler. Er wurde zwei Mal deutschsprachiger Vizemeister im Poetry Slam, ist Reihenherausgeber der Anthologie »Tintenfrische« und Teil des Kollektivs »Verschwende deine Lyrik!«. Seit 2012 gibt er Workshops für kreatives Schreiben und beschäftigt sich intensiv mit der Vermittlung von Sprache. www.philippherold.com
Zum Fachtag am 12.10.2023:
Mit Jungen geschlechterreflektierend arbeiten, Männlichkeiten besprechbar machen, diskriminierungsarme Räume schaffen – für diese Ziele steht Jungenarbeit. Aber wie hauchen wir diesen Zielen in der Praxis Leben ein? Wie begleiten wir Jungen pädagogisch sinnvoll – begleiten wir sie anders als Mädchen und TIN*-Personen? Was brauche ich als Fachkraft, um pädagogisch gute Jungenarbeit zu machen?
Diesen Fragen gingen wir am 12.10.2023 nach. Welche Möglichkeiten und welche Grenzen hat „meine“ Jungenarbeit? – Welchen Raum biete ich als Person? Achte ich auf mich und wie verorte ich mich in den Spannungsfeldern von Geschlechterreflexion, Selbstfürsorge und Geschlechterhierarchie? Welche Perspektiven sehen wir für die Jungenarbeit in Hessen und die jährlichen Fachtage?
Mit Peter Bienwald konnten wir einen Experten gewinnen, der ähnliche Prozesse schon angeleitet hat. Er arbeitet als geschäftsführender Bildungsreferent der Landesfachstelle Jungenarbeit Sachsen. Er ist seit dem Jahr 2003 im Themenfeld Jungenarbeit tätig mit dem Schwerpunkt einer politikwissenschaftlichen Perspektive auf Jungenarbeit und Männlichkeit(en).
Tagesablauf am Donnerstag den 12.10.2023, 9:30-16:00 Uhr
Ort: Hoffmanns Höfe/ Frankfurt am Main
9:00 Uhr: Ankommen bei Kaffee
9:30 Uhr: Begrüßung – Fachgruppe Jungen*arbeit Hessen stellt sich vor
9:45 Uhr: Austausch in Kleingruppen zur eigenen Motivation für Jungen*arbeit
10:00 Uhr: Input Peter Bienwald: Jungenarbeit als Qualität geschlechterreflektierender Kinder- und Jugendhilfe
- Grenzen und Möglichkeiten „Deiner“ Jungenarbeit
- Was heißt „Höher, schneller, weiter“ in Bezug zur Qualität von Jungenarbeit
Rückfragen und Diskussion
11:30 Uhr: Fischbowl-Diskussion zur Aktualität von Jungenarbeit im Jahr 2023 mit dem Ziel, Themen für den Nachmittag zu entwickeln.
12:30 Uhr: Mittagspause
13:30 Uhr: Bearbeitung der Jungenarbeits-Themen aus der Fischbowl-Diskussion in Kleingruppen
Flip Charts Gruppenarbeitsphase PDF
15:30 Uhr: Zusammenfassung der Ergebnisse, Treffen von Vereinbarungen, Vernetzung und Verabschiedung
16:00 Uhr: Ende der Veranstaltung